
Me(h/e)r von allem: Meer, Menschen und warm
Ja, uns gibt es noch 😁 Und wir sind weder in den See gefallen noch im westlichen Anatolien verschollen. Wir haben uns bereits vorgestern schweren Herzens vom Salda Gölü verabschiedet- um einen Sprung zurück ans Meer, genauer an die südliche Ägäis zwischen Akyaka und Ören zu machen. Ziel war eine Rückkehr an unseren Lieblingsplatz von 2014.
Nun ja- entweder fanden nicht nur wir den Platz gut oder es gibt ihn nicht mehr, weil sich die Steilküste an der Stelle verabschiedet hat: dicke Holzpoller blockieren die Zufahrt 😔
Aber insgesamt geht es hier plötzlich deutlich touristischer zu- und es ist ja auch noch Freitag mittag, die halbe Welt strömt ans Meer 🙈 Die kleine Straße entlang der Küste ist über Kilometer weit zugeparkt, wir sehen plötzlich deutlich mehr Vans als die ganzen letzten Tage in der Türkei- unsere Hoffnung auf einen vergleichbaren Platz -erste Reihe am türkisgrünen Meer im Schatten unter Pinien schwindet rapide, während der Erhitzungsgrad deutlich ansteigt- ziemlich warm hier 🤯 Es gibt zwar den ein oder anderen abzweigenden Feldweg Richtung Meer, aber nie mit der Gewissheit, ob am Ende ein schönes Plätzchen wartet- oder ob wir dieses überhaupt erreichen 😵💫 Also muss Alex zumindest einmal den Weg erkunden- ich hätte das ja auch gemacht, vermute aber die Entbindung von dieser Aufgabe aufgrund Unterstellung mangelnder Risikobereitschaft 😁
Während Emma noch am Straßenrand parkt und Alex den Weg erkundet macht sich Hilfe aus dem Dorf bemerkbar- ein alter Mann gestikuliert, wir sollen nicht diesen, sondern die nächste Abzweigung nehmen: cok güzel, cok güzel!
Soweit reicht unser türkisch: machen wir- ohne vorherige Erkundung. Ist auch egal, endet nämlich am gleichen Platz 😂 und der lässt keine Wünsche offen 😍
Unser netter Hinweisgeber kommt später persönlich nachschauen – beim Dankeschön- Raki gestaltet sich die Unterhaltung zwischen Alex und ihm mittels google- Übersetzer jedoch etwas schwierig 😂 Vermutlich hat er eher nicht wie übersetzt gesagt, dass Alex gerade seine Tante geheiratet hat. Was auch immer google ihm so übersetzt hat 😂😂😂
Wir ahnen bei diesem tollen Platz und lecker Essen auch noch nicht, dass uns die wärmste Nacht des bisherigen Urlaubs erwartet 🤯 Jeglicher Lufthauch endet abends abrupt, dafür treiben uns 30 Grad Innenraumtemperatur nachts die Schweißperlen auf die Stirn… kurze Nacht, wenig Schlaf, schlecht gelaunte Mimi 😬. Und es bleibt warm- selbst am Tag und mit Abkühlung im Meer. Wir gehen am zweiten Abend schon erst nach Unterschreiten der 30 Grad ins Bett- und müssen uns das lange Warten bis zum Erreichen um 1.30 uhr mit ein wenig Raki schöntrinken, aber der kleine Ventilator schafft einen Luftzug um unsere Nasen und wir schlafen besser als erwartet ☺️
Wir sind aber mittlerweile neben türkischen Ausflüglern mit Dachzelten auch noch von zwei holländischen Campervans umlagert und beschließen: zu voll hier, wir fahren weiter.
Weil wir die südliche Ägäis bis Cesme schon 2014 erkundet haben gehts durchs Olivenbaumland, vorbei an vielen vielen Tagebau- Zeugnissen, die wie Wunden in der wunderschönen Landschaft klaffen
bis nach Kusadasi. Wir haben einen kleinen Campingplatz direkt am Meer ins Auge gefasst: wir wollen dieses Mal Ephesus besichtigen, allerdings ohne Emma währenddessen in brütender Sonne zu parken und uns einen weiteren Saunagang ersparen 😁
Wir erwarten nicht viel und bekommen auch keinen Platz mehr direkt vorne am Meer- aber es geht ordentlich Wind, Emma kühlt schön ab, wir uns im Meer ebenfalls und das Restaurant erweist sich als Sahnehäubchen. Direkt am Strand und Sonnenuntergang inklusive 😍
Morgen geht’s dann in aller früh auf zu sehr vielen, sehr alten Steinen 💪
Und für alle, die unsere/ meine Bilder so menschenleer finden: mit etwa gleich vielen Einwohnern, aber 2,2 mal so viel Fläche ist es nicht so unwahrscheinlich, dass sich ausgerechnet in Westanatolien nicht so viele Menschen aufs Bild verirren… von aller Scheu, einfach fremde Menschen zu fotografieren ganz abgesehen.
Hier sieht das nun etwas anders aus… am Strand, sehr lautstark in der benachbarten Hoteldisko, weniger lautstark aber ziemlich schräg singenderweise unsere Platznachbarn- in diesem Sinne: gute Nacht 🤪