Zum Hauptinhalt springen

Letzte Etappe

Die Vernunft hat gesiegt- wir sind seit 4 Tagen auf der Heimreise.

Nach stürmischem Abschied (erkennbar an Alexanders Frisur) vom letzten Meer dieser Reise an der tollen Steilküste bei Ucmakdere geht es zielstrebig Richtung Grenze 1 (von 6): leider zusammen mit vielen anderen, so dass uns der Grenzübertritt von der Türkei nach Bulgarien einiges an Schweiß und Geduld abverlangt… 3,5 Stunden später schaffen wir es endlich nach Bulgarien – halleluja 🤯 Kann hoffentlich nur besser werden an den folgenden 5 Grenzen 🙈

Durchgekocht und eigentlich bedient für Tag 1 der Heimreise fordert zum Tagesabschluss und kurz vor Stellplatzanfahrt das Knie dann nochmal volle Aufmerksamkeit: aus dem Stand äh Sitzen während der Fahrt heraus schmerzt es plötzlich so doll und lässt sich nicht mehr bewegen, so dass wir spontan anhalten müssen und kurz über Krankenhaus nachdenken. Bei der Abwägung, bulgarisches Krankenhaus gegen Durchhalten bis zu Hause gewinnen dann aber doch Ibuprofen, Eismanschette zum Kühlen und die Flasche Wein (die ja sonst warm werden würde 😜).

Die gute Nachricht vorneweg: beim Aufwachen morgens ist das Knie deutlich weniger geschwollen und die seither noch durchgehend vorhandene Blockade ist fast weg. Irgendwas scheint weiterhin noch nicht ganz an der richtigen Stelle zu sein, aber das bulgarische Krankenhaus rückt in weite Ferne, viel Fußweg steht die nächsten Tage ja eh nicht auf dem Programm. Nur Bild vom Stellplatz in Bulgarien ging irgendwie unter 🤷‍♀️

Auf unserem Weg nach Griechenland vor 2 Jahren hat uns die serbische Grenze die meiste Geduld abverlangt- wir sind daher sehr gespannt, was uns dieses Mal erwartet angesichts der Autoschlange.

Umso erfreulicher, dass wir bereits 1,5 Stunden später in Serbien sind. Nur den Tank hätten wir wohl besser im Blick behalten sollen- nervenaufreibende 20 Kilometer zittern wir, ob wir es zur Tankstelle schaffen und rollen mit dem letzten Tropfen an die Zapfsäule. Nicht, dass es irgendwie zu langweilig wird bei uns 🤯

Da müssen wir uns direkt ein wenig erholen- bei sonniger Mittagspause an der flachen aber abkühlenden Nisava gelingt das mit Leichtigkeit 😁

Eine Grenze am Tag reicht uns- Tag 2 der Heimreise endet kurz vor der Grenze nach Kroatien direkt in Sremska Mitrovica an der Sava. Inklusive Gratiskonzert mit jazzig angehauchter serbischer Balkan-Livemusik aus der Dunkelheit des anderen Flussufers 😍

Und dann geht es Schlag auf Schlag und reibungslos: gleich morgens von Serbien nach Kroatien (Grenze 3 von 6), Mittags von Kroatien nach Slowenien (Grenze 4 von 6), Mittagspause am Fischteich, wo wir nicht wissen, ob man baden darf und trotzdem kurz ins Wasser hüpfen zur Abkühlung und zu guter Letzt über Grenze 5 von 6 nach Österreich.

Stausee Klaus sah bei der Hinfahrt sehr verlockend aus – irgendwo wird es ein schönes Plätzchen zum übernachten geben. Nicht ganz am See, aber am eisblauen Flusszulauf des Stausees – aber die Womodichte hat ab Kroatien exorbitant zugenommen und das Plätzchen ist bereits belegt 😔

Dann erstmal essen und später schauen. Der Zufallstreffer beim Essen ist dafür umso besser (oder es liegt am Namen): blitzsauber gekochte regionale österreicher Küche beschert uns im Wirtshaus Bergpfeffer einen sehr leckeren und sehr schönen vorletzten Urlaubsabend bei fantastischer Aussicht auf die Kalkalpen.

Vollgefressen (da nach Vorspeise und Strohschwein noch unwiederstehlicher Marillenknödel auf der Nachtischkarte stand…) ist der Platz voll egal- wir nehmen den nächst besten, den Park4Night im Angebot hat. Und verbringen eine erholsame Nacht im duftenden Wald bei fast schon arktischen Temperaturen mit 17 Grad.

Und Humor haben die Österreicher hier offensichtlich auch 😂🙈

Die Zeit vergeht irgendwie immer schneller, je näher wir der Heimat kommen – wir nehmen tatsächlich heute die letzte Etappe in Angriff und werden die Rückkehr nicht länger hinauszögern können.

Deutschland begrüßt uns mit Stau und entsprechendem Wetter und es fällt ein wenig schwer, nicht einfach wieder umzudrehen.

Es waren wunderbare 4 Wochen, die trotz hochsommerlicher Temperaturen dank Meer und Wind und nächtlicher Abkühlung immer gut erträglich waren, wir haben unser eigenes Vorhaben, es dieses Jahr ein wenig ruhiger anzugehen durchgehalten und die Meer-, Sonne- und Erholungsspeicher wieder auffüllen können, viele neue Eindrücke gesammelt und erneut die Gastfreundschaft der Türken erfahren dürfen. Auch wenn es erst einmal zurück an den Schreibtisch geht: wir kommen -inshallah oder auch so Gott will- sicher wieder 🇹🇷

Jetzt freuen wir uns zumindest auf das Wiedersehen mit Freunden & Familie (und blenden die Rückkehr an die Schreibtische und diverse Baustellen noch ein wenig aus) 😎

Bis zur nächsten Reise 🙋‍♀️🙋‍♂️

Mimi (die schreibt und fotografiert) & Alex (der fährt, kocht und repariert)