
Blau, blauer, am blausten: von See zu See
Okay, die ersten sind wir nicht- aber das spricht a) eher für eine angenehme Nacht und b) für die Frühaufsteher-Qualitäten des japanischen (!) Motorrad-Touristen 😎
Aus der Nähe sieht der Zeus-Tempel dann doch auch noch ein wenig beeindruckender aus- insbesondere faszinierend, was hier an Steinen und Gewicht bewegt wurde…
Weiträumig verteilt gibt es noch einige andere alte Steine zu entdecken- das ehemalige Thermalbad
und das Theater inklusive Stadion (im Hintergrund 😁)
bevor es weitergeht durch eine sehr ländlich geprägte Gegend mit unendlichen Weizenfelder, kleinen Dörfern, Bergen und ansonsten ziemlich viel nichts.
Wir übernehmen die Vorliebe der Türken und machen Picknick am Wegesrand
allerdings ist es manchmal besser, den Blick mehr in die Ferne schweifen zu lassen… 🙈 Auch das gehört hier leider oft dazu 😢
Die wundervolle Landschaft reißt nicht ab, aber kurz vor Übergarung kommt dann doch irgendwann blau glitzernd am Horizont das Ziel in Sicht: der Egidir Gölü. Schon deutlich geschrumpft und vielerorts an den Rändern versumpft erweist sich das anvisierte Plätzchen als gute Wahl: direkt am Ufer unter schattigen Bäumen 😍
Na gut, der See hat sich deutlich zurückgezogen (was anzunehmenderweise eher nicht an uns liegt) und ist ein gutes Stück weg, so mit Wassergrünzeug versehen, dass Baden nicht einladend ist, hinter uns brennt mal kurz der Acker, wir werden von einer Ziegenherden, die an unser Auto hummelt wachgeschaukelt und auch noch von Kühen besucht- aber: Ausblick, Essen und Schatten, mehr braucht es auch nicht 😁
Weils so schön ist (und auch immer noch eher warm) und das Meer noch weit weg fahren wir zwar am nächsten Tag weiter, aber quasi mit vergleichbarem Ziel: inmitten der westanatolischen Landschaft liegt der Salda Gölü. Also hoffen wir zumindest- bedeutend kleiner als der Egidir Gölü wäre es durchaus denkbar, dass nicht mehr viel See übrig ist…
Alex will partout nicht zum Essen anhalten hier
was Einkaufen nach sich zieht, aber dafür bin ich ja völlig fasziniert von der Knorr-Auswahl hier 😳
Unsere Befürchtungen sind unbegründet und wir fragen uns eher, wo wir abgebogen sind, um quasi in der Karibik zu landen: mit weißem Strand, erfrischendem, strahlend türkis-grünem und glasklarem Wasser liegt der Salda Gölü vor uns- auch hier mit Bäumen versehen und mit wenigen Ausnahmen menschenleer 😍
Wir haben’s noch nicht eilig, besser kann es eigentlich kaum werden und so beschließen wir heute morgen spontan: wir bleiben und legen einen Badetag ein 🤩
Auf die Gefahr mich zu wiederholen: ein echter Urlaubs- Tag mit Sonne, See-Strand, Sonnenuntergang, leckerem Essen und einer unbedingten Buch- bzw. Leseempfehlung. Da den regengeplagten Heimatbewohnern der Anblick schwer fallen könnte ist ne Triggerwarnung vor den folgenden Bildern wohl angebracht 😎
Und auch hier: die Gastfreundschaft der Türken ist einfach unvergleichlich. Einfach so gestern abend von den Picknick-Nachbarn leckere Gözleme gebracht bekommen und heute abend Schmalzgebäck von einem, dessen Freund oder Bekannten wir heute Mittag mit dem Erklären des Schreibens der deutschen Knappschaft zu seinen Rentenanwartschafts-Zeiten weiterhelfen konnten.
Und nein, wir leuchten ob unseres Badetags heute zwar ein wenig, aber wir sahen gestern und heute sicher nicht nach verhungern aus 🤪
Wir wollten uns vor 11 Jahren schon ne große Scheibe von dieser Herzlichkeit und Offenheit abschneiden, aber bis zu diesem Niveau fehlen uns eher noch Lichtjahre. Und das, wo wir doch von allem mehr als genug haben. Beschämend eigentlich…
Grüße von unterm Sternenhimmel 🙋♀️