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Ab auf den Berg

Wenn einen um 7.20 Uhr der Duft von Feuer und Gegrilltem weckt und Rauchschwaden über den Platz ziehen – dann sind wohl die ersten Neuankömmlinge eingetrudelt und mit Frühstücksvorbereitungen beschäftigt 😂 Der Platz füllt sich im Handumdrehen und wir fallen quasi vom Bett in die Flip Flops. Letzte Chance, dem Trubel zu entkommen und Dank Chefins Hilfe beim Nachbarn, sein mitten im Weg stehendes Auto 🙄 umzuparken, schaffen wir rechtzeitig den Absprung 💪

Zurück und vorbei an Istanbul gehts auf direktem Weg Richtung Bursa- nein, nicht in die Stadt, in Bursa waren wir ja schon und außerdem ist es da meistens zu eng und außerdem viel zu warm.

Wir wollen hoch hinaus auf den Uludag- bei diesen Temperaturen gerne so hoch als möglich! Sieht man von einer kleinen Finte des Navis ab, die uns -als Abkürzung versteht sich- in eine am Schluss unpassierbare Engstelle in türkischem Bergdorf schickt und zu schweißtreibenden Rückwärtspassagen mit Wenden quasi auf der Stelle zwingt führt eigentlich eine wunderbar ausgebaute Straße auf 1800m 😁

Oben erwarten uns neben Unmengen picknickender Sonntags-Ausflügler und einem traumhaften Aussichtspunkt auf Bursa viel Polizei, unzählige Hotels, Restaurants, Lifte und ja genau: Ski-Infrastruktur. Mit 2500m Höhe ist der Uludag nicht nur an heißen Sommertagen Ausflugsziel, sondern im Winter eines der best erschlossensten Skigebiete der Türkei. Bei 30 Grad wird das zwar nichts mit dem Skifahren, aber ein bißchen lustig mutet es an, zwischen dieser -halb stillgelegten-Winteratmosphäre zu sitzen.

Die viele Polizei hat wohl mit der Vorliebe der Türken fürs Picknicken zu tun- an jeder erdenklichen Stelle 🙈 was im Nationalpark aber nicht erlaubt ist, wie unzähligen Schildern zu entnehmen ist. Um nicht ständig aussteigen zu müssen macht die Polizei Blaulicht und Sirene an und lässt eine Ansage vom Band laufen und was auch immer diese besagt oder androht: es fahren alle sofort weiter oder sprinten zum Auto zurück. Nun ja, ob unserer fehlenden Türkisch-Kenntnisse mussten sie bei uns leider doch aussteigen (obwohl wir brav im Auto saßen und kein Verbotsschild neben uns war) 🤷‍♀️ Sehr nett wurden wir darauf hingewiesen, dass Parken an der Stelle trotzdem verboten ist und wir zu den offiziellen Camping- und Picknick-Areas gehen sollen. Leider waren diese mit Dauercamper-Zeltstädten und Tagestouristen hoffnungslos überfüllt, die Polizeidichte aber sehr hoch- zerknirscht fuhren wir auf die einzig verbleibende Option: ein häßlicher großer Schotterparkplatz vor zwei noch häßlicheren riesigen Hotels 😔 Aber wenigstens angenehme Temperaturen um die 30 Grad 👍

Und wir wurden eines besseren belehrt, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen (gilt insbesondere und oft für Frau S.): neben funktionieren Wasserhähnen eröffnete sich am hinteren Ende des Parkplatzes ein gigantischer Ausblick auf die Bergwelt des Uludag.

Zusammen mit traumhaften Sonnenuntergang

einer Nacht mit Bettdecken-Bedarf, Sport am Morgen

und ausgiebigst duschen ergibt das einen wunderschönen und sehr angenehmen Stellplatz.

Das frisch geduscht-Gefühl hält dann auch rund eine Stunde- oder waren es sogar zwei? Den Berg wieder runter, einmal mitten durch Bursa und neben der Autobahn die Überreste der gar nicht alten Waldbrände-

es ist nicht nur gefühlt warm… und längere Strecken Autobahn für alle Beteiligten eine kleiner Saunagang- nicht nur in USA 🙈

Gut, dass wir nur rund 3 Stunden vor uns haben und in Kütahya einen kleinen Besichtigungs- Stopp einlegen wollen 🤪 Noch besser, wenn es sogar einen schattigen Parkplatz für Emma gibt. Kütahya ist für seinen Fayencen, heute auch Gebrauchsgegenstände aus Keramik und Porzellan bekannt. Leider bekommen wir wenig davon zu Gesicht: das im Reiseführer als wunderschön gepriesenes Kachel- Museum hat Montags: Ruhetag 🤦‍♀️ Spricht für die Reiseleitung hier im Haus…

Dann eben nur ein wenig ziellos durch Kütahya schlendern und auf dem Rückweg über einen Iskender Kebap stolpern 😁

Und im Stadtbild findet sich dann doch die ein oder andere Kachel, sogar an Parkhaus-Einfahrten 😂

So nett der kleine Ausflug ist- trotz Schatten ist der Parkplatz zu schräg und viel zu warm zum Übernachten. Es zieht uns weiter ins Landesinnere- das Grün nimmt langsam ab, die Landschaft wird karger, Weizenfelder nehmen zu, nach kurzem Anstieg auf 1300m geht es rapide bergab und eine unfassbar weite Landschaft öffnet sich plötzlich vor uns- auf Bildern kaum festzuhalten.

Hier gibt es nicht so wahnsinnig viel- und so positionieren wir uns direkt vor unserem morgigen Ziel, auf dem Parkplatz von Aizanoi. Mimi würde gerne den Zeus-Tempel anschauen- auch wenn dieser beim gewählten Stellplatz keine Überraschung mehr ist 😂

Aber es gibt wohl noch mehr alte Steine zu besichtigen- nachdem sich erste (altersbedingte?) Frühaufsteher-Tendenzen im Hause Sperrfechter zeigen: vielleicht sind wir ja die ersten morgen früh 😜

Bis dahin viele Grüße 🙋‍♀️