
Was lange währt…
… endet auch 2022 endlich mit URLAUB! Und zwar genauer: mit dem Beginn unsere diesjährigen Wohnmobil-Tour auf die Kanarischen Inseln. Und nein, unser Womo Emma kann neuerdings nicht schwimmen 😊 Daher die erste Etappe mit dem Ziel: Huelva, Länge: 2500 Kilometer, Ankunft: spätestens am Dienstag Mittag im Hafen 🚐
Was sich ab Ende Juli anfühlt wie eine halbe Ewigkeit sind in Wirklichkeit eigentlich nur zwei Wochen- unser im Vergleich zu den vergangenen Jahren verspäteter Urlaubsbeginn 2022 raubt uns die letzten vorhandenen Reserven im Endspurt gegen Schreibtischberge, spontaner Holzboden-Verlegung und Vollendung von Emmas mehr oder weniger notwendigen (Schönheits-) Reperaturen. Nein, keine Schwimmflügel 😂
Nach ebenfalls nur gefühlten 380 Tonnen Materialverladung in geübter Womo-Einpack-Routine und Proviantaufnahme in der Weinadresse können wir doch tatsächlich am Freitag Spätnachmittag ein wenig erschöpft aber planmäßig in die erste Etappe starten 😮💨
Getrieben vom Gedanken an frische Croissant zum Frühstück schaffen wir es immerhin noch bis Frankreich – na gut, gerade so nach Frankreich, also in den ersten Ort nach der Grenze direkt am Rhein, auf einen wunderbaren Parkplatz in Ottmarsheim.
Der Frühstücksplan geht auf- wenn auch die nächtlichen Temperaturen ein wenig überraschend sind und uns mit mehr und weniger Gänsehaut in den Tag starten lassen 😂 Nicht wissend, wie sehr wir uns diese noch zurückwünschen werden…
Oder vielleicht hätten wir uns während der Fahrt am Vormittag einfach nicht darüber auslassen sollen, dass wir nach den Temperaturen in HN ja schon hitzeerprobt in den Süden starten. Wir lernen: mehr geht immer 😂 und wenn es nur die Kombi aus Dauer weil Stau und Hitzemaximierung durch Stehen auf völlig aufgeheizter Autobahn ist – so oder so eine kleine erste Herausforderung für Mensch und Material. Ein Opfer gibt es: der Zwischenhalt in Montpellier mit Aussichten auf Tobis Essenstipps mit Käse-Kartoffelbrei oder Meeresfrüchte satt schmilzt dahin, wir sind bereits in Avignon durchgegart und verlassen auf einem kleinen Campingplatz fluchtartig das Auto und sind selbst über das städtische unsexy Freibad seeeeehhhr dankbar 🙏
Ich bin sicher, es hat gezischt beim Sprung ins Schwimmbad 🔥, die Abkühlung bringt aber die Lebensgeister zurück und wir hören ein schönes Glas Weißwein in der Altstadt von Avignon rufen- laut rufen!
Gut, dass dieses auch noch von wirklich leckerem Essen im Restaurant L’Essentiell begleitet wird, in das wir es nur durch Mimi’s wohl etwas hitze-beeinträchtigtes Hirn schaffen. Zumindest lässt sich eine am selbigen Tag dort unsererseits vorgenommene Tischreservierung für 13.10. (!) nicht anders erklären 🤪 Das Team hat Erbarmen mit uns Touris und so kommen wir zu einem Platz im wundervollen Innenhof.
Inklusive: Spaziergang durchs schön beleuchtete Avignon zurück auf den knapp 4 Kilometer entfernten Campingplatz. Arg schee!
Ein Einsehen des Hitzegotts gibt es nachts zwar nicht mehr, aber die Weiterfahrt wird den ganzen Vormittag von Gewittern und Regen begleitet und aus sehr heiß wird heiß mit schwül… geht so, der Tausch.
Ohne Unterbrechung verlassen wir fast unbemerkt Frankreich und erreichen Spanien. Ebenso fast unbemerkt lassen wir aber auch die grauen Wolken hinter uns, und während wir die Ausläufer der Pyrenäen streifen, an Barcelona vorbeisausen und immer Kurs auf Valencia nehmen tritt das Thermometer still und heimlich die Reise nach oben an und erreicht im Laufe des Tages trotz Fahrt und Fahrtwind neue Rekordwerte…


Und so erreichen wir ein zweites Mal in drei Tagen völlig durchgekocht abends um 19.30 Uhr das rettende Nass: ein fantastischer Stausee inmitten von Bergen mit ausgebauter, einfache Zufahrt, angenehm kühl, nur wenig Camper-frequentiert und Stellplatz in der ersten Reihe. Was ein Traum-Plätzchen 😍